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Beitrag vom 07.02.2012
Christina Perri - lovestrong
Lisa Erdmann
"Jar Of Hearts" heißt der melancholische Ohrwurm, mit dem diese Newcomerin auf Platz 5 der Charts einstieg. Ihr Name sorgte dabei kurz für Verwirrung, doch spätestens beim Hören des Debütalbums...
...wird klar: diese authentische Frau verbindet (glücklicherweise) rein gar nichts mit der quietschbunten Katy Perry.
Bereits im Juli 2010 rückte die 24-Jährige Christina Perri aus Philadelphia erstmals in den Fokus der Öffentlichkeit. Ihr Song "Jar Of Hearts" wurde bei der TV-Show "So You Think You Can Dance" gespielt, eroberte sofort die ZuschauerInnen und brachte der ehemaligen Assistentin einer Rockband, Café-Managerin und Bardame mit Fashion-Faible über eine Million Downloads ein. Über Nacht wurde die Singer/Songwriterin, die es gewohnt war, sich durchbeißen, zum Star.
Eine Gesangskarriere erträumte sich die Tochter eines eher unmusikalischen FrisörInnen-Paares ("auch wenn meine Mom über viele Oktaven pfeifen kann") jedoch bereits als Kind. Im Alter von acht Jahren nahm Perri Pianostunden, doch ihr Lehrer weigerte sich nach kurzer Zeit, sie weiter zu unterrichten, weil "ich die Enden der Songs veränderte, wenn mir nicht gefiel, wie sie geschrieben waren." Schließlich griff sich das Energiebündel eine Gitarre und brachte sich das Spielen selbst bei. Mit 19 Jahren reiste sie zur Großfamilie ihres Vaters nach Italien, danach mit einem Koffer und einer Gitarre nach Los Angeles. Sie postete YouTube-Videos, in denen sie eigene Songs und Cover performte und ging schließlich im Frühjahr 2011 mit James Blunt auf Tour.
Auf ihrem Debütalbum "lovestrong." präsentiert Christina Perri zwölf Titel, die sich vor allem den Themen "Liebe" und "Stärke" widmen. Ihre facettenreiche, anschmiegsame Stimme schmeichelt sich bereits beim Opener "Bluebird" ins Hörerinnenohr. Die Suche nach der Heilung eines gebrochenen Herzens wird vom verspielt-luftigen zweiten Titel "Arms" abgelöst. Perris Piano schlägt die Töne mal mutig, mal zart an, eine unaufdringliche Orchesterbegleitung und ihr markant-femininer Gesang runden die Songs ab. Dass die 24-Jährige zuweilen auch kratzbürstig-rockige Ambitionen hat, beweist sie mit den schnelleren, verspielteren Tracks "Bang Bang Bang" und "Mine". Ihre Paradedisziplin sind jedoch eindeutig die sanften Balladen. Allen voran die Single "Jar Of Hearts" betont die weiche, melancholische Seite der Musikerin und überzeugt mit fragiler Piano-Begleitung.
Auf die Frage nach dem roten Faden des Longplayers erklärt Perri: "Alle sind Songs, die ich an jemanden geben wollte", "Seit ich 15 bin, schreibe ich Songs. Ich griff also in mein Arsenal und zog die heraus, von denen ich dachte, dass andere sie hören sollten. Die Intention meiner Musik ist simpel: Ich möchte, dass Leute sich weniger gebrochen und allein fühlen."
Insgesamt charakterisiert die Newcomerin ihr Werk als echt, mutig, ehrlich, verwundbar, hoffnungsvoll, stark, poetisch, bluesy, ungeschönt, hübsch und einfach - und trifft damit den Nagel auf den Kopf.
Christina Perri im Netz: www.christinaperri.com
AVIVA-Tipp: Christina Perri erklingt als Bereicherung für die Riege femininer Ausnahmekünstlerin - bleibt nur zu hoffen, dass auf dieses Klangperlenensemble noch viele weitere folgen werden.
lovestrong.
Christina Perri
Label: Warner Music, VÖ: Januar 2012
Weitehören auf AVIVA-Berlin:
Regina Spektor - far